Eigentlich richtig schön, dieses Fleckchen inmitten von Rostock-Toitenwinkel – der Sternplatz. Ein weitläufiger Platz, umrahmt von Wohnhäusern mit kleinen Läden, zudem ein Ärztehaus mit Apotheke, eine Sparkasse, am Rand eine großräumige Einzelhandelsfläche, angrenzend Parkflächen mit Spielplatz, Teich und Wasserlauf, großräumigen Sport- und Spielflächen, vier Schulen und drei Kindergärten. Quartiere wie der Sternplatz in Toitenwinkel zeigen jedoch, dass Rostock nicht an jeder Stelle kräftig gedeiht. Das früher lebendige Stadtteilzentrum hat seine Aufgabe als Ort der Begegnung, des Verweilens und um Besorgungen zu erledigen, weitgehend verloren.
Die sozialräumlichen Ungleichheiten in der Stadt, die Corona-Pandemie und der Klimawandel zeigen auf, dass wir uns als Gemeinschaft im Quartier wie in ganz Rostock besser auf die Unwägbarkeiten der Zukunft vorbereiten sollten. Am besten zusammen – gewinnbringend für das Quartier und darüber hinaus. Menschen sollten einen Grund haben, hierher zu kommen – ja, er ist ein schöner Ort zum Wohnen, aber da geht noch mehr. Lasst uns gemeinsam herauskitzeln, wie viel mehr Toitenwinkel und Rostock zu bieten hat!
Menschen brauchen vor Ort spürbare Veränderungen, um zu begreifen, dass sich ihr Quartier wieder verbessert. Wo andere nur Sperrmüll, Verfall und Schandflecke wahrnehmen, sehen wir Möglichkeiten für einen Neuanfang. Leerstand als Raumwohlstand. Seit 2018 bringen die Raumagentinnen Menschen aus dem Quartier mit Menschen aus der Innenstadt zusammen, um dieses Potenzial zu entfalten. Begegnung wird dann am fruchtbarsten, wenn es gelingt, sich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Kräfte bewusst zu machen, diese zu würdigen und zusammen praktische Erfahrungen zu machen. Mit der Etablierung des Zukunftsladens als gemeinsamer Ort der Begegnung, des Lernens und Arbeitens miteinander gibt es dafür nun eine stabile Basis.
Quartiere wie der Sternplatz in Toitenwinkel zeigen, dass Rostock nicht an jeder Stelle kräftig gedeiht. Das früher lebendige Stadtteilzentrum hat seine Aufgabe als Ort der Begegnung, des Verweilens und um Besorgungen zu erledigen, weitgehend verloren. Zurück bleibt ein zentraler Platz mit einem Brunnen und Autos, die den öffentlichen Raum erobern. Die kleinen Läden kämpfen zunehmend ums Überleben. Wachsender Leerstand ist die Folge. Seit mehr als drei Jahren bildet der ehemalige Sky-Markt den größten Leerstand. Seitdem gelingt es nicht, hierfür Nachmieter zu finden. Zu stark haben sich die Supermärkte und Einkaufsgewohnheiten verändert.
Eine gemeinwohlorientierte Immobilienprojektentwicklung für das Grundstück der leerstehenden Kaufhalle stabilisiert das Quartier Sternplatz langfristig und bildet Impulse neuer Qualität für eine neue Verbundenheit für diesen zentralen Ort. Das alte Quartierszentrum ist nicht wiederzubeleben, sondern es gilt, ein neues im guten Zusammenwirken mit den Potenzialen von heute zu entwickeln. Dieser Ansatz gilt unabhängig vom Erhalt der Halle als Bauwerk in der jetzigen Form und kann auch auf weitere Leerstände erweitert werden.
Nicht nur in Rostock, sondern auch in anderen Städten und Ländern, stehen Quartiere – gerade mit vielen Plattenbauten – vor ähnlichen Herausforderungen. Das Schöne ist, es gibt viele Menschen, die sich hier wie dort auf den Weg machen, herauszufinden, welche Rolle diese Viertel für die Zukunft ihrer Städte spielen. Gemeinsamer Austausch macht Mut, hier auszuprobieren, was anderswo schon Erfolg brachte und sogar selbst Neues auszuprobieren.